ABSTRACTS FÜR ZAHNÄRZTINNEN UND ZAHNÄRZTE
Mythen, Medizin, Künstliche Intelligenz – HIV verstehen in der zahnärztlichen Praxis
Auch in der Zahnmedizin sind mit HIV noch immer Unsicherheiten und teils auch Vorurteile verbunden. In diesem Vortrag werden Mythen zu Infektionsrisiken widerlegt, der aktuelle medizinische Stand zur Behandlung von Menschen mit HIV vermittelt und praktische Hinweise für den zahnärztlichen Alltag gegeben. Abschließend wird ein Ausblick auf neue Technologien wie Machine Learning gegeben, die unser Verständnis von HIV und seine Diagnostik in Zukunft weiter verändern könnten.

Prof. Dr. Dr. Philipp Schommers

Prof. Dr. Dr. Albert Mehl
KI in der Zahnmedizin – Wunsch und Realität
Künstliche Intelligenz (KI) ist aktuell in allen Bereichen ein wichtiges Thema. Auch in der Zahnmedizin sind die Anzahl wissenschaftlicher Publikationen zu KI stark gestiegen, was die Relevanz dieses Themas unterstreicht. Der Einsatz digitaler Aufnahmesysteme und die zentrale Datenspeicherung fördern die Sammlung großer Datenmengen, die wiederum für die Verbesserung der Lernmodelle notwendig sind. Hauptanwendungsgebiete der KI in der Zahnmedizin umfassen die Bildgebung und Diagnostik, die Automatisierung von Verlaufskontrollen und die Analyse der Krankheitsprogression, die Planung und Herstellung von Restaurationen sowie die Praxisverwaltung. In diesem Beitrag soll ein kurzer Überblick zu den aktuellen Verfahren mit ihren Vorteilen und Grenzen gegeben werden.
Wie transferiere ich den KI-unterstützten digitalen Workflow in die prothetische Rekonstruktion des Kauorganes?
Die digitale KI unterstützt die Planung des therapeutischen Workflows bei umfangreichen prothetischen Rekonstruktionen des Kauorganes und bietet neue Möglichkeiten der ästhetisch-funktionellen Visualisierung des späteren Endergebnisses. Dies ermöglicht dem Behandelnden eine bessere Antizipation von patiententypischen Problempunkten und dem Patienten eine schnellere Endscheidungsgrundlage zur Therapie. Eine Verringerung der Behandlungszeit in der Praxis bei gleichzeitiger Erhöhung der Qualität des Behandlungsergebnisses ist dabei das Ziel. Die digitale Zahnmedizin ermöglicht einen zielorientierten klinisch kontrollierbaren Workflow hin zum vorhergesagten prothetischen Endergebnis.

Prof. Dr. Dr. Walter Lückerath

Prof. Dr. Frauke Müller
Wie Digitalisierung und KI die Alterszahnheilkunde verbessern
Die moderne digitale Zahnmedizin und KI haben ein neues Kapitel in der Prothetik aufgeschlagen und ältere Patienten können von diesen jüngsten Entwicklungen weitgehend profitieren. Neben der Diagnostik, personalisierter Prävention und Therapieplanung können KI und digitale Techniken besonders in der Begleitung von Patienten beim Übergang in die Pflegebedürftigkeit entscheidende Vorteile bringen. Die geringere Neuroplastizität dieser Patienten sowie ihre eingeschränkte Sehkraft, taktile Sensibilität und manuelle Geschicklichkeit erfordern eine Versorgung, die ihre Anpassungsfähigkeit nicht übersteigt und es ihnen ermöglicht, die Prothese selbständig zu handhaben und zu reinigen. In diesen Fällen besteht die Aufgabe darin, bestehende komplexe Restaurationen zu vereinfachen, während größere Veränderungen der Zahnmorphologie, der Okklusion und der Form des Zahnbogens dank digitaler Techniken erhalten bleiben, während ausgewählte Merkmale bei Bedarf funktionell verbessert werden können. Die digitale Prothetik ermöglicht es der Zahnärztin und dem Zahnarzt auch, die Merkmale eines ausgefallenen natürlichen Gebisses zu reproduzieren. Sie ermöglicht einen sanfteren Übergang von einer nicht mehr geeigneten festsitzenden Versorgung – sei es auf Zähnen oder auf Implantaten, zu ihrer „herausnehmbaren Version“ und einer lebenslangen «dentalen Identität».
Das Potenzial der KI in der zahnärztlichen Chirurgie und MKG-Chirurgie
Moderne KI-Systeme in der Medizin versuchen menschliche Fähigkeiten, wie Denken, Wahrnehmen oder Planen nachzubilden, um Diagnostik, Behandlungsplanung und damit die Patientenversorgung zu verbessern. Studien der letzten Jahre zeigen, dass in Bezug zu Zahnmedizin und MKG-Chirurgie die Künstliche Intelligenz in der Bildgebung (Analyse zwei und dreidimensionaler Röntgenaufnahmen mit Vorhersage relevanter Komplikationen, Hauttumorbeurteilung), der Analyse von Krankheitszusammenhängen (z.B. Zusammenhang zwischen parodontalen Befunden und Allgemeinerkrankungen) und in der Planung von Operationen (Planung patientenspezifischer Implantate im Rahmen der rekonstruktiven Chirurgie) erfolgreich eingesetzt werden kann. Im Vortrag werden die verschiedenen Einsatzgebiete der KI für MKG-Chirurgie und Oralchirurgie dargestellt und hinsichtlich ihrer klinischen Relevanz diskutiert und bewertet.

Prof. Dr. Dr. Torsten E. Reichert

Prof. Dr. Andreas Braun
Analoge und digitale Karieserkennung – was erwartet uns durch künstliche Intelligenz?
Basierend auf den Daten der aktuellen Mundgesundheitsstudie (DMS 6) kann ein Rückgang der Kariesprävalenz beobachtet werden. Allerdings hat sich aber auch das Erscheinungsbild kariöser Läsionen verändert. So werden heutzutage vermehrt kariöse Defekte mit Schmelzabdeckung beobachtet, die als „versteckte Karies“ bezeichnet werden.
Analoge Methoden der klinischen Diagnostik kariöser Läsionen sind oftmals nur eingeschränkt aussagekräftig, so dass zunehmend auch neuartige digitale diagnostische Hilfsmittel an Bedeutung gewinnen. Hier ist vor allem der Einsatz fluoreszenzbasierter Systeme zu nennen, die sowohl für punktuelle Messungen über Sondensysteme als auch flächige Messungen über Kamerasysteme verfügbar sind. Auch die Nahinfrarot-Technologie hat sich als nützlich gezeigt, kariöse Läsionen durch Veränderung von Reflexion und Absorption des einstrahlenden Lichts zu erkennen.
Digitale Systeme zur Karieserkennung ermöglichen eine Verbesserung und Vereinfachung der Objektivierung, Reproduzierbarkeit und Dokumentation. Durch die gewonnenen Daten ergeben sich gute Voraussetzungen nicht nur für die unmittelbare Behandlungsentscheidung, sondern auch für Progressionsbestimmungen zur Vermeidung nicht notwendiger invasiver Interventionen. Unter Einbezug künstlicher Intelligenz und eine systematische Erfassung der diagnostischen und klinischen Daten kann die Objektivierung des kariös bedingten Behandlungsbedarfs weiter gesteigert werden und die subjektive Einschätzung bei der Therapieentscheidung ergänzen.
KI in der Implantatprothetik
Die zahnärztliche Behandlung im engen Sinne der manuellen Tätigkeit am Patienten unterlag bislang geringen Veränderungen durch „Künstliche Intelligenz (KI)“. Andere Aufgaben könnten grundsätzlich im höheren Maße durch KI unterstützt, modifiziert oder substituiert werden. Ziel des Vortrages ist es am Beispiel einer implantologisch-prothetischen Therapie darzulegen, in welchem Umfang KI unsere Tätigkeit von der prothetischen Entscheidungsfindung über die Therapieplanung, die implantologisch-prothetische Umsetzung bis hin zur Nachbehandlung beeinflusst. Ergänzend sollen potentielle Veränderungen in der Kommunikation mit unseren Patienten adressiert werden.

Prof. Dr. Ralph G. Luthardt
ABSTRACTS FÜR ZAHNMEDIZINISCHE FACHANGESTELLTE UND PRAXISMITARBEITENDE
Was ich seh’, ist UAW?
Der Patient von heute nimmt im Durchschnitt sechs verschiedene Medikamente ein. Daher ist es sehr wichtig, mögliche unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW = Nebenwirkungen) in Ihrer Bedeutung für die zahnmedizinischen, therapeutischen und prophylaktischen Behandlungen einschätzen zu können.
Es ist überraschend, wie viele verschiedene orale Befunde den mögliche UAW´s zugeordnet werden können. Von dem häufigen Befund der Xerostomie bis hin zum seltenen, teils lebensbedrohlichen Angioödem, welches durch zahnmedizinische Eingriffe ausgelöst werden kann, gibt es Vieles zu „entdecken“. Einen Überblick über die UAWs ist auch bezüglich der eigenen Anwendung oder Empfehlung von Präparaten wertvoll, um unnötige Komplikationen zu vermeiden.
Das Wissen um diese UAWs hilft, die Befunde richtig einzuschätzen, korrekte Konsequenzen für die Behandlung dieser Befunde zu finden und unnötige Komplikationen durch eigene Medikationen zu vermeiden.

Dr. Catherine Kempf

Prof. Dr. Till Dammaschke
Erosionen erkennen und vermeiden – gesunder Zahnschmelz ein Leben lang
Einerseits scheint die Kariesprävalenz heutzutage in breiten Teilen der Bevölkerung rückläufig zu sein. Anderseits ist aber durch veränderte Ernährungsgewohnheiten ein immer größerer Teil unserer Patientinnen und Patienten der Gefahr von Zahnerosionen ausgesetzt. Daher sollte man das Augenmerk auch auf nicht-kariöse Veränderungen der Zahnhartsubstanz richten, die zum Verlust von Zahnschmelz führen. Nicht-kariösen Zahnhartsubstanzdestruktionen können in chemische (Erosion) und mechanische Abnutzung (z. B. Abrasion, Attrition) unterteilt werden, die klinisch aber oft in Kombination auftreten. Erosionen scheinen dabei heutzutage zu überwiegen. Zahnerosionen sind eine multifaktorielle Erkrankung, wobei extrinsische Faktoren (= von außen, z. B. saure Getränke und Nahrungsmittel) aber auch intrinsisch Faktoren (= von innen, Magensäure) eine Rolle spielen können. Zur Bestimmung der Ursachen der Erosion – und damit zur Prävention von weiterem Zahnhartsubstanzverlust – braucht es eine sorgfältige Diagnose. Ziele dieser Fortbildung ist es daher an Hand von Beispielen verschiedene Formen der Erosion darzustellen und so die Ursachen zu erkennen, damit (weiterer) Zahnschmelzverlust vermieden werden kann.
KI = kommunikativ und intelligent. Wenn der Patient Einwände hat oder Kritik übt.
Aufklärung und Beratung sind zwei wichtige Bestandteile in jedem Termin mit einem Patienten oder einer Patientin – sei es in typisch zahnärztlichen Situationen oder auch in der Prophylaxe. Meist läuft der Termin problemlos und in freundlicher Atmosphäre ab. Aber ab und an passiert es, dass wir bei oder nach einer Beratung eines Patienten oder einer Patientin auf Widerstände treffen.
Hierauf bereitet Sie dieser Vortrag vor und gibt Ihnen Tipps und Tricks an die Hand, wie man es schafft, Patientinnen und Patienten für die eigenen Gedanken und Vorgaben zu gewinnen. Sie lernen das WaWiWu- Prinzip kennen und erfahren, was die Transaktionsanalyse ist und wie Sie diese nutzen.

Dr. Christian Bittner

Dr. Christoph Sandweg
Pimp your Endo – juridical: Endodontie vor Gericht. Erfahrungen eines Gerichtsgutachters. Möchten Sie vor Gericht oder lieber nicht?!
Sie werden verklagt wegen einer vermeintlichen endodontischen Fehlbehandlung und stehen vor Gericht. Wie können Sie Fallstricke im Vorfeld vermeiden – durch eine perfekte Dokumentation? Durch eine ausreichende Aufklärung des Patienten? Was sollten Sie schriftlich mit dem Patienten vereinbaren und wann? All diese Probleme kennt der Referent aus seinen zahlreichen Gerichtsgutachten und gibt Hilfestellungen im Dschungel des Rechtsstreites. Ein Kurs vom Praktiker für den Praktiker.
Digitaler Workflow im Praxisalltag – Präzision, Effizienz und neue Möglichkeiten mit dem Intraoralscanner
Die Digitalisierung in der Zahnmedizin verändert nicht nur die zahnärztliche Behandlung, sie bietet dem gesamten Praxisteam neue Chancen, effizienter, sicherer und patientenorientierter zu arbeiten. Der Intraoralscanner steht im Zentrum dieser Entwicklung. In diesem Vortrag wird praxisnah dargestellt, wie moderne Scannersysteme sinnvoll in den Alltag integriert werden können – vom ersten Scan bis zur fertigen Versorgung. Anhand konkreter Fallbeispiele erleben die Teilnehmenden, wie digitale Abläufe das Team entlasten, die Kommunikation mit Laboren verbessern, die Patientenzufriedenheit steigern und eine hohe Präzision bei restaurativen und implantologischen Arbeiten ermöglichen. Besonderes Augenmerk liegt auf den Rollen und Aufgaben der Mitarbeitenden: Wer macht was? Wie läuft ein digitaler Workflow ab? Wo gibt es Herausforderungen – und wie begegnet man ihnen erfolgreich?
Es werden geeignete Scannersysteme vorgestellt, ihre Kompatibilität mit Praxis- und Laborsoftware, Aspekte der Datenspeicherung (lokal vs. Cloud) und geben einen Überblick über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten – von der Dokumentation bis zur komplexen Implantatplanung.
Der Vortrag motiviert dazu, sich aktiv mit digitalen Tools auseinanderzusetzen und zeigt, wie das gesamte Praxisteam davon profitiert – fachlich, organisatorisch und wirtschaftlich.

Dr. Michael Hohaus
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